Planen, Bauen und Umwelt

Neugestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB)

Herzlich Willkommen!

Wir freuen uns über Ihr Interesse an der Neugestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) der Hansestadt Wipperfürth. Auf dieser Seite können Sie sich zu den Zielen des Umbaus informieren und Einblicke in die bisherigen Planungen gewinnen.

Im Rahmen einer Online-Beteiligung wurde das Nutzungsverhalten in Bezug auf den heutigen Busbahnhof ermittelt, sowie der Bedarf nach potenziellen Angeboten einer Mobilstation abgefragt. Dazu konnten die Teilnehmenden bewerten, welche Ausstattungselemente und welche funktionalen und gestalterischen Qualitäten im Bereich des Surgères-Platzes von persönlicher Relevanz sind. Außerdem bestand die Möglichkeit, Anmerkungen in Textform zu verfassen. Die Ergebnisse können Sie hier (PDF-Datei) einsehen.

Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) in Wipperfürth ist seit rund 20 Jahren Gegenstand verschiedener Überlegungen und Planungen, da dieser mittlerweile die Ansprüche an ein modernes ÖPNV- und Mobilitätsangebot nicht mehr erfüllen kann.  Die gewünschte Umgestaltung ist ein wichtiger Baustein für eine zukunftsorientierte Stadt- und Mobilitätsentwicklung in der Hansestadt und hat angesichts der innerstädtischen Lage auch entsprechende Auswirkungen auf die angrenzenden Räume. Mit der Neugestaltung des ZOB soll die Chance ergriffen werden, eine „Ankommenssituation“ zu schaffen und den Innenstadtbereich um eine attraktive Fläche mit entsprechender Aufenthaltsqualität zu ergänzen.

Quelle: RIO, Oberbergischer Kreis, Stand Juli 2022
Quelle: Hansestadt Wipperfürth

Standort: Surgères-Platz, 51688 Wipperfürth
Größe der Fläche: ca. 6.000 qm
Beteiligte: Hansestadt Wipperfürth, NVR, Linienbusbetreiber OVAG und Wupsi

Ist-Zustand

Ziel ist es einen attraktiven, modernen, nachhaltigen und barrierefreien Busbahnhof zu entwickeln, der den aktuellen Regeln der Technik, den Anforderungen des Busbetriebs, aber auch den Anforderungen an eine Mobilstation (Was ist eine Mobilstation?), mit Elementen wie einem Kiosk und einer behindertengerechten Toilettenanlage, gerecht wird. Wesentliche weitere Ziele sind die Neuordnung der Verkehrsführung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit - insbesondere für Fußgänger, Radfahrer und den Schülerverkehr sowie die Einbindung und Vernetzung des neuen ZOBs mit der Innenstadt und dem Schulschwerpunkt an der Ostlandstraße.

Darüber hinaus stehen Ziele wie die Stärkung der Aufenthaltsqualität und die Schaffung eines nachhaltigen Mobilitätsangebotes im Fokus. Neben der für den ÖPNV-Betrieb notwendigen (funktionalen) Gestaltung sollen daher bei den Planungen auch Elemente wie Aufenthaltsräume, E-Ladestationen, Fahrradabstellmöglichkeiten, Car- und Bike-Sharing sowie Verkaufs- und Informationsmöglichkeiten berücksichtigt werden. Außerdem ist die Verlegung der L284 sowie eine Öffnung bzw. Renaturierung des Gaulbachufers beabsichtigt.

Eine besondere Herausforderung der Planung besteht in der begrenzten Flächenverfügbarkeit. Im Zuge verschiedener Überlegungen sind bereits mehrere Vorentwürfe zur Neuordnung und -gestaltung des ZOB entstanden, mit dem Ziel, möglichst viele der oben genannten Attribute und Elemente auf der Fläche zu realisieren.

 

Juli 2022 bis August 2022
Online-Bürgerinformation und -beteiligung

12. August und 26. August 2022, 9:00 – 12:00 Uhr
Informations- und Beteiligungsmöglichkeit auf dem Wochenmarkt

30. August 2022, 17:30 – 19:00 Uhr
Bürgerinformation- und Beteiligung in der Alten Drahtzieherei

September 2022
Politischer Beschluss einer Planungsvariante unter Einbeziehung der Erkenntnisse aus der Beteiligung

ab Oktober 2022
Einleitung der weiterführenden Planungen (Ausführungsplanung, Ausschreibung der Bauleistungen)

 

Quelle: StadtLandBahn Architekten & Ingenieure, Boppard
Aufenthaltsbereich mit Sitzmöglichkeiten, Kiosk, Ticketverkauf und WC (Quelle: StadtLandBahn Architekten & Ingenieure)
Begrünung der Fläche und Zugang zum Gaulbach (Quelle: StadtLandBahn Architekten & Ingenieure)
Parkplätze, Car-Sharing-Stellplätze, E-Auto-Ladestationen (Quelle: StadtLandBahn Architekten & Ingenieure)
Fahrradparkturm, Aufenthaltsbereich mit Verkaufsangebot & WC (Quelle: StadtLandBahn Architekten & Ingenieure)

Beschreibung

Der Entwurf sieht die Anordnung der Bushalteplätze mit barrierenfreien Bussteigkanten in „Sägezahnaufstellung“ in parallel außen an der Fahrbahn verlaufenden Busbuchten in beide Fahrtrichtungen vor. Je Fahrtrichtung werden fünf Halteplätze geschaffen, davon jeweils 2 (Fahrtrichtung Osten) bzw. 3 (Fahrtrichtung Westen) für Gelenkbusse.

In der Mitte des Platzes bleibt die Insel bestehen, die Fahrbahnen werden allerdings nun um die Insel herumgeführt. Zum Wenden werden Umfahrten um die Insel vorgesehen. Die Fahrstreifenbreite und die vorhandenen Verkehrsstärken ermöglichen es, den Radverkehr innerhalb des Straßenraums zu organisieren. Jeder Halteplatz (bis auf einer vor dem Geschäft im Süden) erhält ein Wetterschutzhaus. An den Querverbindungen für Fußgänger in Richtung Innenstadt bzw. Schule werden barrierefreie Querungsmöglichkeiten geschaffen, die auf die Insel und von dort weiter auf die andere Platzseite zur weiterführenden Fußgängeranbindung führen. Die Querungsmöglichkeit über die Insel wird durch je eine barrierefreie Querung westlich und östlich der Insel kurz vor der Teilung der Fahrtrichtungsstreifen um die Insel ergänzt. Alle Haltestellen werden mit einem Blindenleitsystem versehen, welches über den gesamten ZOB fortgeführt wird.

Die „Mittelinsel“ soll neu geordnet und zukünftig Zentrum der Mobilstation werden, in dem auf ihr verschiedene Mobilitätsangebote und Verknüpfungsanlagen in unmittelbarer Nähe zusammengebracht werden. Damit wird das Umsteigen der Fahrgäste so komfortabel und einfach wie möglich gestaltet.

Im Zentrum der Insel soll ein eingeschossiger Pavillon in Holzbauweise und organischer Form entstehen, in dem ein Kiosk sowie barrierefreie Toilettenanlagen und Mobilitätsberatungsangebote, ggf. eine Fahrkartenverkaufsstelle und die Organisation von Leihangeboten untergebracht werden. Das Gebäude umfasst Raum für Personalräume und einen Verkaufs-, Beratungs- bzw. Gastronomiebereich. Entlang der Fassade können Gepäckschließfächer und eine Packstation angeordnet werden. Auf der Insel soll außerdem ein vollautomatischer Fahrradparkturm entstehen, in dem 56 bzw. bis zu120 gesicherte Fahrradabstellplätze geschaffen werden. Dieser wird durch weitere, teils offene überdachte Abstellanlagen und Fahrradboxen mit Lademöglichkeiten im direkten Umfeld des Turmes ergänzt. Hier finden auch Fahrzeuge mit Sondermaßen wie bspw. Lastenräder und Fahrradverleihangebote wie E-Bikes und Lastenräder, die per App automatisch buchbar sind, Platz. Durch seine Höhenentwicklung ist der Turm auch aus einiger Entfernung gut sichtbar. Sowohl Fahrradturm als auch Pavillon können u.a. mit Holz-, Glas- oder begrünter Fassade versehen werden und auch Photovoltaik-Anlagen lassen sich integrieren.

Die südliche Hälfte der Insel wird für Taxi, Carsharing, Elektroladesäulen, Behindertenstellplätzen und Parkplätze genutzt. Zwischen Parkplatz und Fußgängerbereich mit Fahrradabstellanlagen und Pavillon wird eine Taxispur für drei Taxen vorgesehen. Daran anschließend befinden sich Ladesäulen für Elektro-Pkw, die sowohl von den Taxen als auch den Behindertenstellplätzen bzw. Carsharing-Fahrzeugen genutzt werden können. Es wird zwei Behindertenstellplätze und drei Carsharingplätze geben. Die auf der gegenüberliegenden Seite der Fahrgasse liegenden 5 Stellplätze sind als normale P+R-Flächen ausgewiesen. Es besteht die Überlegung ergänzende Parkplätze auf angrenzenden Flächen im Nahbereich des ZOB zu realisieren. Die Umsetzbarkeit ist im weiteren Planungsprozess zu prüfen und mit allen Projektbeteiligten abzustimmen. Auf diese Weise können die Flächen am ZOB zugunsten eines vielfältigen Angebots (Mobilstation) genutzt werden.

Die Auswahl nachhaltiger Materialien sowie die gute Sichtbarkeit der Angebote nachhaltiger Mobilität rücken Mobilitätsalternativen in den Fokus und tragen zu einem zukunftsorientierten und nachhaltigen Erscheinungsbild der Stadt bei. Zudem sind die Anlagen für die auf die Insel zufahrenden und um die Insel herumfahrenden Pkw-Fahrer gut erkennbar und können eine Symbolkraft im Stadtraum entfalten. Über Bepflanzung und Begrünung, sowie die Verwendung naturnaher Materialien, kann eine hohe Aufenthaltsqualität geschaffen werden und gleichzeitig ökologischen Aspekten Rechnung getragen werden. Dazu soll der Gaulbach in dieser Planungsvariante geöffnet und renaturiert werden und darüber hinaus haben begrünte Fassaden sowie weitere Bepflanzungen eine positive Wirkung auf das Mikroklima. Neben dem Schatten, den die Bäume spenden, heizen sich unversiegelte begrünte Flächen weniger auf und das dort verdunstende Wasser bringt zusätzlich Kühlung.

Zentrale Merkmale der Planung

  • 10 vollwertige Bushaltestellen, davon 4 für Gelenkbusse
  • Unabhängige Ein- und Ausfahrt bei allen Haltestellen möglich
  • Raum für Parkplätze, Taxen, Pausenplatz und weitere Ausstattungselemente
  • Busse halten nicht direkt an der zentralen Insel
  • ggf. weitere Wege für Umsteiger
  • Begrünung und nachhaltige Materialien
Fahrradparkturm (Quelle: StadtLandBahn Architekten & Ingenieure)
Bike & Ride-Boxen mit E-Ladefunktion (Quelle: StadtLandBahn Architekten & Ingenieure)
E-Ladesäulen (Quelle: StadtLandBahn Architekten & Ingenieure)
E-Bike & E-Lastenrad-Verleih (Quelle: StadtLandBahn Architekten & Ingenieure)

Der zukünftige ZOB soll nicht nur Knotenpunkt des ÖPNV sein, sondern auch darüber hinaus verschiedene Funktionen und Aufenthaltsqualitäten bieten. Wir zeigen Ihnen im Folgenden einige (mögliche) Ausstattungselemente.

Ihre Fragen zur Neugestaltung des ZOB können Sie uns gerne unter stadtentwicklung@wipperfuerth.de zukommen lassen.